Facharzt FMH für HNO-Krankheiten, Hals- und Gesichtschirurgie
Baslerstrasse 72, 4600 Olten
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Die Behandlung einer Krankheit durch eine Operation kommt dann in Frage, wenn keine wirksame konservative Therapie zur Verfügung steht oder diese zu grosse Risiken oder Nebenwirkungen aufweist. Es gibt keine Operation ohne Risiko und keine Operation mit hundertprozentiger Erfolgsgarantie. Auch bei optimaler Vorabklärung können sich während dem Eingriff unvorhersehbare Verhältnisse einstellen, so dass die Operation nicht wie geplant durchgeführt oder modifiziert werden muss und das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht. Komplikationen wie Infektionen, Blutungen, verzögerte Wundheilung, unerwünschte Narbenbildung können auch bei sorgfältigster Operationstechnik auftreten und das Ergebnis ungünstig beeinflussen. Auch dem Patienten bisher unbekannte Begleiterkrankungen (wie Störungen der Blutgerinnung, Blutkrankheiten, Stoffwechselkrankheiten, Allergien, usw.) können während oder nach der Operation zu Komplikationen führen. Der Endzustand nach einer Operation oder auch nach einer Verletzung wird stark durch die körpereigenen Heilungs- und Reparaturvorgänge beeinflusst. Diese unterliegen einer grossen Eigendynamik und können gelegentlich zu einem unvorhersehbaren Zustand führen. Sie lassen sich durch medizinische Massnahmen nie vollständig kontrollieren. Das Verhalten des Patienten nach der Operation kann den Heilungsverlauf sowohl positiv, wie auch negativ beeinflussen.
Bei jedem Eingriff gilt es somit die möglichen Risiken gegen den Nutzen der Operation abzuwägen. Beim Entscheid für oder gegen eine Operation besteht, abhängig von der Krankheit, ein grosser Ermessenspielraum. Neben rein medizinischen Kriterien spielt auch der subjektiv empfundene Leidensdruck des Patienten eine wichtige Rolle. Der Entscheid für oder gegen eine Operation sollte somit immer vom Patienten mitgetragen werden.
Auf unserer Homepage finden Sie Informationen zu häufigen HNO-Krankheiten und Operationen, die bei dieser Entscheidungsfindung mithelfen können. Die Informationen ersetzen aber keineswegs das Gespräch und die Beratung durch den Arzt. Ohne Kenntnis des individuellen Gesundheitszustandes, der Untersuchungs-, Labor-, Röntgenbefunde und der genauen Diagnose kann auch eine Fachperson keine zuverlässige Beratung über eine Operation, ihre Erfolgsaussichten, Risiken und eventuell alternative Therapiemöglichkeiten anbieten.
Eine Operation kann je nach geplantem Eingriff, Allgemeinzustand und Alter des Patienten, in Vollnarkose oder in örtlicher Betäubung erfolgen. Der Entscheid, ob eine Operation ambulant (Spitalentlassung am Tage der Operation), teilstationär (Übernachtung im Spital, max. Aufenthalt unter 24 Stunden) oder stationär (Spitalaufenthalt über 24 Stunden) durchgeführt wird, hängt von der Art und Grösse des Eingriffes, dem Zustand des Patienten nach der Operation und dem Risiko von postoperativen Komplikationen ab. Ambulante Operationen können ohne weiteres auch in Vollnarkose erfolgen.
Je nach Eingriff können Operationen "endoskopisch" (mit speziellen Instrumenten durch natürliche Körperöffnungen oder über einen minimalen Hautschnitt) oder "von Aussen" durch einen grösseren Hautschnitt erfolgen. Die HNO-Chirurgie ist prädestiniert für endoskopische Eingriffe. Gerade Operationen im Bereich der Nase, Nasennebenhöhlen, Kehlkopf, Rachen lassen sich in vielen Fällen endoskopisch, entweder mit Hilfe von speziellen Optiken oder einem Operationsmikroskop durchführen.
Feste, allgemeingältige Regeln für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einer Operation lassen sich nicht aufstellen. Art des Eingriffes, allfällige Begleiterkrankungen und die konkrete Situation am Arbeitsplatz spielen dabei eine wesentliche Rolle. So kann beispielsweise nach einer Nasenoperation, eine reine Bürotätigkeit früher aufgenommen werden als eine Arbeit in stark verschmutzter und staubiger Umgebung. Oft kann ein vorübergehender Einsatz an einem andern Arbeitsplatz zu zu einer kürzeren Arbeitsunfähigkeit verhelfen. Denken Sie daran, dass jede übermässig lange Arbeitsunfähigkeit zu höheren Kosten und höheren Versicherungsprämien führt. Die auf dieser Homepage bei den einzelnen Operationen angegebenen Werte sind grobe Richtzeiten, die sich in der Praxis stark unterscheiden können.
Die Kosten für die meisten Eingriffe werden von der Krankenkasse (bei Unfall von der Unfallversicherung) übernommen. Bei einem stationären Spitalaufenthalt, bietet eine Zusatzversicherung meist grosse Vorteile. Sie ermöglicht, je nach Versicherungsvertrag, eine Spitalbehandlung auch in ausserkantonalen Spitälern, beim Arzt Ihrer Wahl, in der halbprivaten oder der privaten Abteilung durchzuführen. Viele Privatspitälern bieten übrigens auch eine "Allgemeine Abteilung" an, in der Sie sich mit einer Zusatzversicherung "ganze Schweiz" behandeln lassen können.
Erkundigen Sie sich vor einer Operation bei Ihrer Krankenkasse bezüglich der Kostenübernahme und lassen Sie sich eine schriftliche Kostengutsprache ausstellen.
Der Erfolg eines Eingriffes hängt nicht nur von der Operationstechnik ab, sondern wird zu einem grossen Teil auch vom Verhalten des Patienten nach der Operation beeinflusst. Wenn Sie sich an die Ratschläge Ihres Arztes halten und allfällig verordnete Nachbehandlungen zuverlässig durchführen, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zu Ihrer komplikationslosen Genesung.