Praxis Dr. med. Markus Mauderli

Facharzt FMH für HNO-Krankheiten, Hals- und Gesichtschirurgie
Baslerstrasse 72, 4600 Olten
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Habituelles Schnarchen und obstruktives Schlafapnoesyndrom


Vermehrtes nächtliches Schnarchen ist weit verbreitet und tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf. Männer sind stärker betroffen als Frauen. Unterscheiden muss man zwischen den sogenannt habituellen (gewöhnlichen) Schnarchern und solchen, die zusätzlich an einer nächtlichen Atemstörung (obstruktives Schlafapnoesyndrom auch OSAS genannt) leiden. Beim Schlafapnoesyndrom treten während der Nacht weniger oder keine Tiefschlafphasen mehr auf, was zu einer schlechten Schlafqualität führt. Man ist am Morgen trotz genügender Schlafdauer unausgeschlafen und leidet an einer vermehrten Tagesmüdigkeit. Dies führt zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit, zu Konzentrationsschwäche und auch zu einem erhöhten Unfallrisiko. Als Langzeitfolge können Herzkreislauferkrankungen auftreten. Beim habituellen Schnarchen wird zur Hauptsache der Partner in seinem Schlaf gestört.


Als Risikofaktoren für das Entstehen der beiden Krankheiten gelten:


  • Spezielle Lebensgewohnheiten oder Folgen von Lebensgewohnheiten, wie Übergewicht, abendlicher Alkoholkonsum, Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmedikamenten
  • Anatomische Veränderungen, wie stark vergrösserte Gaumenmandeln (Tonsillenhyperplasie), enge Rachenverhältnisse durch Rückverlagerung der Zunge bei ungünstiger Unterkieferstellung oder vergrösserten Zungengrundtonsillen
  • Behinderte Nasenatmung durch Verkrümmung der Nasenscheidewand, chronische Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündungen,  Allergien

Was ist der Unterschied zwischen habituellem Schnarchen und einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom ?

Häufig werden dem Partner die nächtlichen Atemaussetzer auffallen. Fühlt man sich trotz ausreichneder Schlafdauer unausgeschlafen, kann dies ebenfalls ein Hinweis sein. Der Facharzt kann mit Hilfe spezieller Fragebogen (z.B. Epworth-Fragebogen) weitere Hinweise auf das Vorliegen eines Schlafapnoesyndromes gewinnen. Bei entsprechendem Verdacht lässt sich die Diagnose mit einer speziellen Schlafuntersuchung (Respiratorische Polygrafie oder ev. Polysomnografie) stellen.


Was tun bei habituellem Schnarchen, bzw. obstruktivem Schlafapnoe Syndrom ?

Erst nach einer umfassenden Abklärung und Untersuchung durch den Facharzt,lässt sich ein individueller, erfolgversprechender Behandlungsplan festlegen. Eine Änderung von ungünstigen Lebensgewohneiten, wie sie oben erwähnt sind, wirkt sich in den meisten Fällen positiv auf das Krankheitsgeschehen aus. Tritt das Schnarchen vorwiegend in Rückenlage auf, kann das Tragen eines Rucksackes oder ein in den Schlafanzug eingenähter Tennisballes eine Änderung der Lage bewirken. Anatomische Risikofaktoren lassen sich teilweise durch Operationen, wie z.B. eine Tonsillektomie oder Tonsillotomie eliminieren. Eine behinderte Nasenatmung kann, je nach Ursache, durch Medikamente oder auch chirurgische Massnahmen verbessert werden. Bei rückverlagerter Zunge infolge ungünstiger Kieferverhältnissen kann das nächtliche Tragen einer speziellen Zahnschiene Abhilfe schaffen. Bei habituellem Schnarchen lässt sich das Geräusch in gewissen Fällen durch eine Versteifung des Gaumensegels reduzieren. Dies kann mit Hilfe von Operationen, wie eine Somnoplastik, LAUP (Laser Assistierte Uvulopalato Plastik) oder spezielle in den weichen Gaumen eingefügte Implantate erreicht werden. Auch eine sogenannte Schnarchspange oder ein Schnarchkissen können Abhilfe schaffen. Wenn ein relevantes obstruktives Schlafapnoesyndrom vorliegt, kommt eine sogenannte CPAP-Beatmung (Continuous Positive Air Pressure) in Frage.