Facharzt FMH für HNO-Krankheiten, Hals- und Gesichtschirurgie
Baslerstrasse 72, 4600 Olten
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Bereits kleinste Unregelmässigkeiten an der Oberfläche der Stimmbänder können zu einer Stimmveränderung führen. Meistens liegen gutartige Veränderungen an den Stimmbändern vor, wie Polypen, Granulome, chronische Entzündungen, usw. In vielen Fällen ist es möglich, diese mit einer Operation zu entfernen und dadurch die Stimmqualität zu verbessern. Diese Eingriffe erfolgen endoskopisch , d.h. mit Hilfe eines Operationsmikroskopes und eines speziellen Instrumentariums durch den Mund. Es braucht somit keinen Hautschnitt.
Bei bösartigen Veränderungen im Kehlkopf oder an den Stimmbändern wird eine endoskopische Operation zur Sicherung der Diagnose und Entnahme einer Gewebeprobe durchgeführt. Kleinere Tumoren können ebenfalls endoskopisch, meist mit dem Laser entfernt werden. Bei grossen Tumoren erfolgt die Operation mit einem Hautschnitt von Aussen. Je nach Tumorausdehnung muss ein Teil oder der ganze Kehlkopf (Laryngektomie) entfernt werden.
Auch bei endoskopischen Tumoreingriffen kann ein zusätzlicher Hautschnitt im Halsbereich notwendig sein, da je nach Tumorausbreitung die Halslymphknoten mitentfernt werden müssen.
Operationen am Kehlkopf werden in Narkose durchgeführt.
Eine erste ambulante Nachkontrolle findet ca. 7 Tage nach Spitalaustritt statt.
Abhängig von der durchgeführten Operation, bei endoskopischen Eingriffen 1 - 4 Tage.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit ist abhängig von der Operation. Bei rein endoskopischen Eingriffen ca. 2 - 3 Wochen.
Am Tag nach der Operation kann Fieber auftreten. In den ersten Tagen und Wochen nach der Operation kann die Stimme heiser oder belegt sein. Je nach Krankheit und Operation kann die Heiserkeit auch dauernd bestehen bleiben. Bei Rauchern verläuft der Heilungsprozess und die Erholung der Stimme deutlich langsamer. Bei endoskopischen Operationen können Hals-, Zungen-, Zahnschmerzen und eine Lockerung der Frontzähne auftreten oder Zahnkronen und Brücken im Oberkieferbereich beschädigt werden. Besonders gefährdet sind schlechte Zähne mit Karies oder mit Parodontose. Gelegentlich kommt es zu starkem Hustenreiz. In sehr seltenen Fällen kann nach der Operation Atemnot auftreten, was eine Verlegung auf die Intensivpflegestation oder ein Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) notwendig machen kann. Nach der Behandlung bösartiger Kehlkopfveränderungen können Schluckstörungen auftreten. Unter Umständen muss die Ernährung in diesen Fällen während einiger Tage bis Wochen durch eine spezielle Magensonde erfolgen.
Nach der Operation im Spital und auch nach der Spitalentlassung ist es besser die Schmerzmittel in regelmässigen Zeitabständen und nicht nur bei stärkeren Schmerzen einzunehmen. Die Medikamente wirken bei regelmässiger Einnahme besser. Die Gesamtmenge der Medikamente lässt sich dadurch reduzieren.
Bei einigen Eingriffen gilt für die erste Woche nach der Operation ein Sprechverbot. Wenn die Stimmbänder nicht belastet und bewegt werden, verläuft der Heilungsprozess schneller und es wird später eine bessere Stimmqualität erreicht.
In einigen Fällen ist nach der Operation eine spezielle Stimmtherapie notwendig.
Bei starkem Hustenreiz ist die Einnahme eines Hustenmittels zu empfehlen.
Rauchen verzögert die Heilung und verstärkt das Risiko einer dauernden Stimmbeeinträchtigung oder eines Wiederauftretens der Kehlkopferkrankung.