Praxis Dr. med. Markus Mauderli

Facharzt FMH für HNO-Krankheiten, Hals- und Gesichtschirurgie
Baslerstrasse 72, 4600 Olten
T: 062 5593931, E-Mail:

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Kehlkopferkrankungen, Heiserkeit


Wie entsteht Heiserkeit ?

Durch feine Schwingungen der Stimmbänder ensteht der Grundton der menschlichen Stimme. Erst die Modulation dieses Tones in Mund, Nase, Brustkorb führt zum individuellen Klang und der eigentlichen Stimmgebung. Gesteuert wird dieser Prozess im Gehirn durch komplizierte Rückkoppelungsmechansimen, bei welchen das Ohr eine wichtige Rolle spielt. An der Kontrolle von Lautstärke, Klang, Tonhöhe, usw.  sind somit mehrere Organsysteme beteiligt.
Tritt im Bereich dieses Regelkreises eine Störung auf, kann dies zu einer Stimmveränderung führen. Werden durch die Erkrankung die Stimmbandschwingungen  beeinträchtigt, kann eine Heiserkeit auftreten.  Eine auch nur minimale Veränderungen der Stimmbandoberfläche kann eine heisere Stimme verursachen. 
Aber auch Störungen der Kehlkopfnerven, wie z.B. Lähmungen, führen zu Schwingungsänderungen und zu Heiserkeit.

 


Was sind die Ursachen von Heiserkeit ?

Nachstehend sind einige Krankheiten oder Zustände aufgelistet, die zu einer Heiserkeit führen können.


  • Akute Entzündungen im Rahmen von Erkältungen
  • Chronische Entzündungen z.B. bei Rauchern, bei Refluxkrankheit ,beruflicher Kontakt mit schleimhautreizenden Substanzen, mechanische Schädigungen bei Narkosen
  • vollständige oder teilweise Lähmung eines oder beider Stimmbänder,  durch Infektionen, Hirnschlag, Tumoren, nach Operationen
  • Gutartige Veränderungen der Stimmbänder, wie Stimmbandknötchen (Schrei-, Sängerknötchen), Polypen, Granulome, Papillome, Zysten, usw.
  • Bösartige Tumoren der Stimmbänder (Stimmband-, Kehlkopfkrebs) 
  • Übermässiger Stimmgebrauch, falsche Stimmtechnik 
  • Psychische Störungen

 

Was tun bei Heiserkeit ?

Wenn eine Heiserkeit länger als 3 Wochen anhält, ist eine fachärztliche Abklärung, im Sinne einer Krebsvorsorgeuntersuchung notwendig.  Diese Untersuchung umfasst eine Kehlkopfspiegelung (indirekte Laryngoskopie), ev. ergänzt durch eine Endoskopie (z.B. mit einem biegsamen Fiberlaryngoskop) und eine sogenannte Stroboskopie zur  Beurteilung der Schwingungsfähigkeit und des Schwingungsverhaltens der Stimmbänder.
Liegt eine reine Funktionsstörung vor, wie falsche Stimmtechnik oder Stimmbandlähmung kommt eine logopädische Behandlung mit spezieller Stimmtherapie/Stimmschulung in Frage.
Bei chronischen Entzündungen kann die Elimination allfälliger schädlicher Noxen helfen.
Bei einer Veränderung am Stimmband selbst, kann eine endoskopische Abklärung in Narkose (sogenannte Mikrolaryngoskopie) notwendig sein. Im Rahmen dieser Untersuchung lassen sich gutartige Veränderungen entfernen oder bei Verdacht auf ein Krebsleiden, Gewebeproben zur Sicherung der Diagnose entnehmen. 
Liegt die Diagnose einer Krebserkrankung des Stimmbandes/ Kehlkopfes vor, wird ein Behandlungsplan aufgestellt. Je nach Grösse und genauer Lokalisation des Tumors kommt eine Operation, eine Bestrahlung oder eine Kombinationsbehandlung in Frage.