Praxis Dr. med. Markus Mauderli

Facharzt FMH für HNO-Krankheiten, Hals- und Gesichtschirurgie
Baslerstrasse 72, 4600 Olten
T: 062 5593931, E-Mail:

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Schwerhörigkeit


Was ist Schwerhörigkeit ?

Das Hörorgan des Menschen ist in der Lage Schall im Tonhöhenbereich zwischen 20 und 20'000 Hz zu verarbeiten. Für das Sprachverständnis sind die Tonhöhen zwischen 300 und 3000 Hz besonders wichtig. Die Spannweite vom leisesten noch hörbaren (Hörschwelle) bis zum lautesten noch erträglichen Ton (Schmerzgrenze) beträgt im Normalfall 1 : 1 000 000 000 000. Die Schallwellen werden über den Gehörgang (äusseres Ohr),Ohrschema das Trommelfell und Mittelohr über die Gehörknöchelchen zum Innenohr übertragen. Dort erfolgt die Umwandlung des Schalles in elektrische Signale, welche über den Hörnerven das Hörzentrum im Gehirn erreichen. Hier wird das Gehörte interpretiert, d.h. als Sprache, Musik, Geräusch erkannt.
Erkrankungen oder Schädigungen im Bereich dieser Schallverarbeitungskette können die Empfindlichkeit des Hörorgans beeinträchtigen, d.h. zu einer Schwerhörigkeit führen. Liegt die Störung im Bereich des Gehörganges oder des Mittelohres führt dies zu einer sogenannten Schalleitungsschwerhörigkeit, liegt sie im Bereich des Innenohres (Hörschnecke) oder Hörnerven spricht man von einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Je nach Art der Schädigung können beide, nur ein Ohr, alle oder nur einzelne Tonhöhen in unterschiedlichem Ausmass beeinträchtigt sein.Sind nur einzelne Tonhöhen betroffen oder ist die Schwerhörigkeit langsam entstanden, wird die Ohrschädigung vom Patienten oft lange nicht bemerkt. Bereitet es Mühe Gesprächspartner in geräuschvoller Umgebung zu verstehen, kann dies ein Anzeichen einer Schwerhörigkeit sein. Oft führt eine stärkere Höreinbusse zu einer Einschränkung der Kommunikation und zu sozialer Isolation. Bei kleineren Kindern kann die Sprachentwicklung beeinträchtigt werden. Im Schulalter fallen recht oft schlechte Schulleistungen auf. Gelegentlich kann eine Schwerhörigkeit von einem Tinnitus begleitet sein.


Was sind die Ursachen von Schwerhörigkeit ?

Nachstehend sind einige Krankheiten oder Zustände aufgelistet, die zu einer Schwerhörigkeit führen können.


  • Erkrankung oder Schädigung des äusseren Ohres, wie Ohrpropf, Fremdkörper im Gehörgang, Entzündung des Gehörganges.
  • Erkrankung oder Schädigung des Mittelohres, wie Paukenerguss (Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr, häufig bei Kindern im Alter zwischen 4 und 8 Jahren), Mittelohrentzündung, Trommelfellperforation, Cholesteatom, Otosklerose, Mittelohrverletzung nach Schädelbruch, Missbildungen.
  • Erkrankung oder Schädigung des Innenohres. Dazu gehören Altersschwerhörigkeit, Innenohrschädigung durch Lärm oder Schalleinwirkung, Schädel-Hirnverletzung, Infektion, Durchblutungsstörung, Hörsturz, Menière'sche Erkrankung, Medikamente, angeborene oder bei der Geburt entstandene Schädigungen, usw.
  • Erkrankung oder Schädigung des Hörnerven durch Entzündungen oder Tumoren.

Paukenerguss
Paukenerguss
Trommelfellperforation
Trommelfellperforation

 

Alters- und Lärmbedingte Schädigungen des Innenohres sind die beiden häufigsten Ursachen der Schwerhörigkeit. Der Hörverlust betrifft hier hauptsächlich die höheren Töne.
Dauerschallbelastungen über 85 dB oder impulsartige Schallereignisse über 135 dB können zu einer bleibenden Innenohrschädigung führen. Da sich solche Innenohrschädigungen nicht behandeln lassen, sind prophylaktische Massnahmen, wie konsequentes Tragen von Gehörschutzmitteln äusserst wichtig.


Was tun bei Schwerhörigkeit ?

Zuerst sollte versucht werden die Ursache und das Ausmass der Schwerhörigkeit festzustellen. Dies erfordet eine medizinische Abklärung durch einen Facharzt, unter Einschluss einer genauen Untersuchung des Ohres und des Gehörs. Das Ausmass und die Art der Höreinbusse kann mit einem sogenannten Audiogramm bestimmt werden. Bei Mittelohr- bzw. Schallleitungsschwerhörigkeiten, kann das Hörvermögen in vielen Fällen mit einer Operation verbessert werden. Liegt eine Innenohr- oder Schallempfindungsschwerhörigkeit vor, besteht oft keine kausale Behandlungsmöglichkeit. Die Kommunikation lässt sich jedoch mit Hörgeräten deutlich verbessern. In gewissen Fällen kommt auch ein implantierbares Hörgerät in Frage. Die Untersuchung beim Ohrenarzt gibt Aufschluss darüber,  welche Versorgungsmöglichkeiten in Frage kommen und ob Anrecht auf eine Kostenbeteiligung der Invalidenversicherung oder der AHV an die Hörgeräteversorgung besteht. Ein Hörsturz kann mit Infusionen oder in gewissen Fällen mit direkt ins Mittelohr applizierten Medikamenten (transtympanale Therapie) behandelt werden.


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